Zwei neue Ursprünge zum Frühlingsbeginn | Johann Jacobs Haus

Zwei neue Ursprünge zum Frühlingsbeginn

Peru

Die Kaffees

Nicht viele Produzenten schaffen es in so jungen Jahren aus dem Namen eine Marke zu machen. Gérman Carranza ist da ein Ausnahmefall. Seine Kaffees finden schon seit einigen Jahren in der Specialty Szene Anklang. Dank des persönlichen Kontakts unseres Rösters Wolfgang und der tollen Arbeit von Cumpa Rohkaffee Imports könnten wir gleich zwei Kaffees aus der aktuellen Ernte erwerben. Der Natural kann als Onkel Johann’s Frühlingskaffee bereits probiert werden. Der Kaffee ist als Omni Roast gebaut, eignet sich deshalb für alle Zubereitungsmethoden und hat herrlich frische Noten von Stachelbeere und süßen Früchten. Der zweite Kaffee ist als Washed aufbereitet und wird zur Zeit noch profiliert, darf aber zukünftig als Filterkaffee überzeugen. Für uns ist dieser Kaffee etwas Besonderes, da wir durch den direkten Handel mit Gérman wissen, dass im Ursprung ein FOB von 3,12$/lb (5,71€/kg) und 3,92$/lb (7,17€/kg) bezahlt wurde.

Das Land & die Farm

Gérman Carranza’s Lots sind unsere ersten koffeinhaltigen Kaffees aus dem schönen Peru. Das Land ist bekannt für seine erstklassigen Arabica Varietäten. Wie viele Zentral- und Südamerikanischen Länder sind auch hier die Folgen des Kolonialismus bis heute zu spüren. Die britische Regierung eignete sich im 19. Jahrhundert einen Großteil der Kaffeeanbauflächen des Landes an und formte große britische Kaffeeplantagen. Als im 20. Jahrhundert dann der größte Teil dieser Flächen an die Bevölkerung Perus zurückgegeben wurde, entstand eine Vielzahl von Kleinstplantagen. Einerseits bedeutete das Freiheit, anderseits aber auch, dass die Produktionsmenge einer Farm massiv eingeschränkt wurde. Die Farmer waren also nicht in der Lage Weltmarkt übliche Mengen von Kaffee zu produzieren. Da die peruanische Regierung es damals verpasst hat eine technische und ökonomische Infrastruktur für den Kaffeehandel aufzubauen, haben sich viele Organisationen im Land durchgesetzt, die diese Aufgabe übernommen haben. Deshalb ist Peru heute einer der weltweit größten Exporteure für Fairtrade-, Rainforest Alliance-, UTZ- oder Bio-zertifizierten Kaffee. Ungefähr 30% aller Farmer sind in demokratisch organisierten Kooperativen vertreten, um die Rohkaffes auf der ganzen Welt vertreiben zu können.

Die Region von Gérmans Farm, Lonya Grande, liegt im Norden des Landes mitten in den Anden auf einer Höhe von 1.600 - 1.750 Metern und eignet sich sowohl klimatisch, als auch durch die Bodenbeschaffenheiten sehr gut für den Kaffeeanbau. Hier bauen er und sein Team exklusive Spezialitätenkaffees an, die unter europäischen Top-Röster:innen jedes Jahr als Besonderheit gelten. Gérman experimentiert seit Beginn seiner Karriere mit Aufbereitungsprozessen und hat ein besonderes Talent dafür, die passende Methode zur Bohne auszuwählen, dadurch schafft er es alle Kaffees einzigartig zu machen. Wir freuen uns darüber, euch diese zwei Kaffees aufzubrühen und anbieten zu können. 

 

Indonesien

Bester Kaffee aus „best practice“ – Frinsa Collective  

Unser Frinsa Collective Kaffee kommt aus dem Familienunternehmen von Wildan Mustofa und Atieq Mustianingtyas, der Java Frinsa Estate. Wildan ist verantwortlich für die Produktion und den Farmbetrieb, während Atieq die Personalabteilung und das Marketing leitet. Im Jahre 2011 begannen die Beiden mit dem Anbau von Spezialitätenkaffee auf sehr fruchtbarem vulkanischem Boden in der West-Java Region, Indonesien. Wildan und Atieq arbeiten seitdem intensiv mit Forschungszentren zusammen, um sowohl die landwirtschaftlichen Methoden für den Kaffeeanbau, als auch die Aufbereitungsprozesse und das vorhandene Gesundheitsmanagement zu optimieren. Durch dieses Engagement können sie nicht nur ihre eigenen Abläufe optimieren, sondern tragen zur Verbesserung aller Partnerfarmen bei.   

Das Land

Um 1696 begann die indonesische Kaffee-Geschichte: ein niederländischer Gouverneur schenkte dem Gouverneur von Jakarta mehrere Kaffeepflanzen. Die Setzlinge gingen jedoch bei einer Überschwemmung verloren und so dauerte es weitere drei Jahre bis ein zweiter Versuch der Kaffeekultivierung erfolgten konnte und sich ein Coffea-Ableger verwurzelte. Etwa 15 Jahre später wurde der erste indonesische Kaffee geerntet und nach Amsterdam verkauft. Kurz darauf wird Indonesien zum wichtigsten Kaffeelieferant für das alte Europa.

Heute gilt Indonesien als einer der wichtigsten Kaffeeproduzenten. Kaffee-Experten lieben vor allem die ausgeprägten und ungewöhnlichen Aromen der Kaffeebohnen. Entgegen des Ursprungs von Kaffee in Indonesien mit der Sorte Arabica, wird heute überwiegend Robusta angebaut. Lediglich ungefähr 10% des indonesischen Kaffeeanbaus besteht heute noch aus Arabicabohnen, mit den restlichen 90% ist die weltgrößte Inselkette heute der zweitgrößte Exporteur von Robustakaffee weltweit, gefolgt von Vietnam. Über 8 Millionen Säcke a 60 kg importiert Indonesien heute und ist damit der weltweit drittgrößte Kaffeeexporteur.

 

Aufbereitung und Varietät

Der zweistufige Nachernteprozess der Java Frinsa Estate ist nicht nur perfekt für die Herstellung von Kaffee bester Qualität, sondern auch umweltfreundlich. Der Prozess umfasst eine Wet-Mill, die in jedem Feld eingesetzt werden kann. Durch diesen Aufbereitungsprozess kann die Haut der Kirsche, das Fruchtfleisch und das Wasser im Anschluss als Dünger und Bewässerung in der Landwirtschaft wiederverwendet werden. Die Kaffeefarm umfasst ca. 110 Hektar und befindet sich zwischen 1.300 und 1.600 Meter über dem Meeresspiegel. Ein Gewächshaus und ein gut belüfteter Lagerraum, sowie eine Trockenmühle ergänzen die Ausstattung der Farm. Dies bedeutet, dass sie von der Ernte bis zur Sortierung und dem Versand die volle Kontrolle über ihr Produkt haben. Weninggalih ist der Name des Blocks, in dem sie Ateng Super anbauen.

Ateng Super ist eine seltene und für die Region ungewöhnliche Varietät, die Wildan anbietet. Die Kaffees sind sensorisch sehr ausgefallen und unterscheiden sich stark von den meisten anderen indonesischen Kaffees. 

Unser "FRINSA COLLECTIVE" hat Aromen von Litschi, Tee und Macadamia und der "FRÜHLINGSKAFFEE" überrascht euch mit Aromen von Stachelbeere und Früchtestrudel. Zwei neue Kaffees, die wir gerne jeden Tag, trotz anhaltendem Lockdown, im Jacobs Heritage Store frisch für euch zum Mitnehmen aufbrühen.